Ein Trauma ist ein für den Menschen überwältigendes oder lebensbedrohliches Ereignis, das ihn mit dem Gefühl der Schutz- und Hilflosigkeit zurücklässt. Vorausgegangen ist, dass der betreffende Mensch in einer bedrohlichen Situation nicht mit Flucht oder Kampf reagieren konnte (mit zwei unserer drei angeborenen Überlebensstrategien), sondern eine Erstarrung wirksam wurde (Tot-Stell-Reflex, die dritte Überlebensstrategie). Damit konnte die mobilisierte Energie nicht entladen werden – sie blieb quasi im Nervensystem stecken.
Mit dieser stecken gebliebenen Energie reagiert der Organismus so, als würde die Bedrohung weiterhin bestehen. Aus dieser hohen Aktivierung des Nervensystems können sich vielfältige Symptome entwickeln: Ängste, Panik, Depressionen, jähzornige Wutausbrüche, Unruhe, Schlaflosigkeit, Bindungsunfähigkeit, chronische Schmerzen, Suchthematiken wie Alkoholprobleme, Essstörungen, Kopfschmerzen, Migräne und Infektanfälligkeit durch Schwächung des Immunsystems.